Gordan Nikolić ist Berufsschullehrer aus der Nähe von Stuttgart und seit dem 2. Schulhalbjahr 2022 der neue Rektor des INSALCO. Zur Zeit arbeitet er intensiv daran, das INSALCO, seine Lehrkräfte und Studenten kennenzulernen. Neben seinem Amt als Rektor unserer Institution unterricht er außerdem im Ausbildungsgang Groß- und Außenhandel die Fächer Spezielle Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen. Wir freuen uns sehr, dass Gordan unser Institut für insgesamt drei Jahre leiten und unsere Berufsschulgemeinschaft im Lehr- und Lernprozess unterstützen wird.

 

Gordan, Du bringst als Lehrkraft für die Fächer BWL, Geschichte und Politik an einer Kaufmännischen Schule schon sehr viel Erfahrung im Bereich der Dualen Ausbildung aus Deutschland mit. Zusätzlich warst Du Multimediaberater, Prüfer der IHK Stuttgart und Mitglied in der Steuergruppe für Pädagogisches Qualitätsmanagement. Was möchtest Du am INSALCO langfristig bewegen?

 

Zuerst muss ich mir natürlich erst einmal einen umfassenden Überblick über die ganzen Abläufe und Strukturen des INSALCO verschaffen. Was ich allerdings schon aus den ersten Gesprächen, die ich bereits mit dem Team, aber auch mit meinem Vorgänger Thomas Mittelstraß geführt habe, entnehmen konnte, ist es, die Duale Ausbildung hier in Chile weiter voranzubringen und zu fördern. Zu meinen Zielen gehört auch, noch mehr junge Menschen für eine Duale Ausbildung bei uns zu begeistern. Genau da müssen wir ansetzen und gemeinsam mit dem Leitungsteam wirksame Strategien finden, wie z.B. mehr Präsenz in den Zubringerschulen und mehr Werbung, um schließlich die Schülerzahlen erhöhen zu können. 

 

Für Dich ist die Arbeit am INSALCO Dein erster Einsatz im deutschen Auslandsschulwesen. Gab es einen besonderen Grund, warum Du Chile ausgewählt hast?

 

Für deutsche Berufsschullehrer gibt es im Ausland tatsächlich gar nicht so viel Einsatzstellen. Insgesamt existieren nur 12 Deutsche Schulen weltweit, die ein Berufsbildungszentrum haben. Meine Frau Martina und ich haben uns dann letztendlich über Chile informiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass es das INSALCO in Santiago sein soll. Zudem liefen die Gespräche mit den Verantwortlichen sehr gut. Es hat also alles gepasst.

 

Was für Eindrücke von Land und Leute konntest Du hier vor Ort schon sammeln?

 

Was mir sofort aufgefallen ist, ist, dass die Menschen hier sehr hilfsbereit sind. Wir sprechen noch kein Spanisch und waren schon zwei Mal in der Situation, dass wir mit unserem Englisch nicht weitergekommen sind. In beiden Fällen hat das ein anderer Passant mitbekommen und sofort für uns übersetzt. Ich finde es auch toll, mit welcher Herzlichkeit wir von den deutschen Kolleginnen und Kollegen aufgenommen worden sind. Wir haben uns also zu keiner Zeit alleine gelassen gefühlt bei diesem doch sehr abenteuerlichen Schritt, den wir unternommen haben.

In Santiago selber sind wir bisher nur zu Fuß unterwegs gewesen, haben uns die Gegend rund um das INSALCO angeschaut und sind sogar schon am Mapocho entlang gelaufen. In den nächsten Wochen werden wir sicherlich mehr unternehmen, denn wir haben auch schon gehört, dass man in und um Santiago gut Wandern und Fahrradfahren kann. Ans Meer soll es selbstverständlich auch bald gehen. 

 

Du kommst zu einem sehr bedeutendem Zeitpunkt an das INSALCO, denn das feiert in diesem Schuljahr sein 40-jähriges Bestehen. Was ist der Einblick den Du in diesem besonderen Jahr schon von den „insalquinos” bekommen hast und welche Fragen haben Dir die Auszubildenden gestellt?

 

Eine Frage wurde mir besonders häufig gestellt, nämlich ob ich Spanisch spreche. Da habe ich natürlich gleich gesagt, dass dem nicht so ist und wir, als Deutsches Berufsbildungszentrum, den Unterricht komplett auf Deutsch halten. Selbstverständlich muss man diesen dann aufgrund der Sprache etwas langsamer angehen lassen und einige Dinge wiederholen. Ich achte auch immer darauf, welche Wörter die Auszubildenden vielleicht noch nicht kennen und helfe mit englischen Begriffen aus. Insgesamt ist es also etwas sprachintensiver. Was mir dabei allerdings sofort aufgefallen ist, ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Themen in der Regel schnell aufgreifen. 

 

Abgesehen von der Sprache, was sind weitere Herausforderungen, die Du am INSALCO meistern möchtest?

 

Aufgrund der Coronapandemie und dem Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht der letzten beiden Jahre, sind die Regeln, vor allem was die Pünktlichkeit der Auszubildenden betrifft, etwas aufgeweicht worden. Dazu steht in den nächsten Tagen eine Sitzung mit dem Leitungsteam und den Unternehmensvertretern an, bei der wir überlegen werden, wie wir dem entgegenwirken können. Fest steht, dass sowohl die Azubis als auch wir klare Regeln brauchen und meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass diese auch eingehalten werden, sofern sie konkret formuliert sind.

Gibt es, neben Spanisch, etwas, das Du unbedingt hier in Chile lernen und mit nach Deutschland zurücknehmen möchtest?

 

Wir haben diesen Schritt vor allem gewagt, um unseren Horizont zu erweitern: neue Menschen kennenzulernen und in fremde Kulturen und Länder einzutauchen. Das sind alles Erfahrungswerte, die man sein Leben lang mit sich trägt und die einen selber tragen, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen. Tatsächlich habe ich schon oft gehört, dass die Rückkehr an eine Schule in Deutschland nach dem Auslandseinsatz schwieriger ist, als der Schritt ins Ausland, da man auf einmal wieder in starre Strukturen zurückfällt. Hier würde ich mir wünschen, etwas von der gelösten Mentalität, die ich hier erlange, mit nach Deutschland zu nehmen. 

 

Abschließend noch eine Frage: Wie sehen die nächsten Tage und Wochen für Dich am INSALCO aus?

 

Natürlich möchte ich demnächst beruflich hier ankommen, alle Leute des INSALCO sowie die wichtigsten Abläufe kennenlernen. Das Schaffen einer Routine steht für mich an erster Stelle. Anschließend gilt es herauszufinden, an welchen Themen wir zuerst arbeiten werden. Ich freue mich auch schon auf die Jubiläumsfeier des INSALCO im November und darauf, bald mit den Planungen dafür zu beginnen. Privat stehen wir noch vor der Herausforderung, endlich unsere RUT-Nummern zu bekommen, damit das Leben hier in Chile endlich so richtig losgehen kann.

Gordan Nikolić, docente de la Formación Dual y proveniente de las cercanías de Stuttgart, es el nuevo Rector de INSALCO. Asumió los primeros días de agosto, junto con el inicio del segundo semestre 2022 y ya está trabajando intensamente para conocer a fondo INSALCO, sus docentes y estudiantes. Además de ser el rector, imparte las asignaturas de Administración de Empresas y Contabilidad en la carrera de Comercio Mayorista y Exterior Bilingüe. Estamos muy contentos de que Gordan lidere nuestro instituto durante un total de tres años y acompañe a nuestra comunidad educativa en el proceso de enseñanza y aprendizaje.

 

Gordan, como docente de Administración de Empresas, Historia y Política en un Instituto Superior de Comercio ya traes mucha experiencia en el campo de la Formación Dual desde Alemania. Además, te desempeñaste como consultor multimedia, examinador de la Cámara de Industria y Comercio de Stuttgart y miembro del grupo directivo para la gestión de la calidad pedagógica. ¿Qué te gustaría conseguir en INSALCO a largo plazo?

 

En primer lugar, por supuesto, tengo que obtener una visión general de todos los procesos y estructuras del INSALCO. Sin embargo, lo que ya pude deducir de las primeras conversaciones que mantuve con el equipo, pero también con mi predecesor Thomas Mittelstraß, es que hay que promover la Formación Dual en Chile. Uno de mis objetivos es inspirar a más jóvenes para que estudien una carrera en INSALCO. Es precisamente por ahí por donde tenemos que empezar y encontrar estrategias eficaces junto con el equipo directivo, como una mayor presencia en los colegios y más publicidad, para poder aumentar finalmente el número de estudiantes.

 

Para tí, trabajar en INSALCO es tu primera misión en el Sistema Educacional Alemán en el Extranjero. ¿Hubo alguna razón especial por la que elegiste Chile?

 

De hecho, no hay muchos puestos para los docentes alemanes de la Formación Dual. En total, solo hay 12 Colegios Alemanes en el mundo que cuentan con un Centro de Formación Dual. Mi esposa Martina y yo finalmente nos informamos sobre Chile y llegamos a la conclusión de que debía ser INSALCO en Santiago. Además, las conversaciones con los responsables han ido muy bien. Así que todo calzó muy bien.

 

¿Qué impresiones sobre el país y su gente ya has podido recoger aquí?

 

Lo que noté enseguida es que los chilenos son muy serviciales. Todavía no hablamos español y ya estuvimos en dos situaciones donde no llegábamos a ninguna parte con nuestro inglés. En ambos casos, otro transeúnte se dio cuenta y nos tradujo inmediatamente. También me parece estupendo que nuestros colegas alemanes nos hayan recibido con tanta amabilidad. Nunca nos hemos sentido solos en este paso tan aventurero que hemos dado.

Hasta ahora solo hemos explorado Santiago a pie. Hemos conocido los alrededores del INSALCO e incluso hemos caminado por el Mapocho. En las próximas semanas, seguro que haremos más, porque ya hemos escuchado que se puede hacer trekking y ciclismo en Santiago y sus alrededores. Por supuesto, pronto iremos a la playa también.

 

Llegas a INSALCO en un momento muy importante, ya que en este año escolar el instituto celebra su 40º aniversario. ¿Cuáles facetas ya pudiste conocer de los «insalquinos» en este año especial y qué preguntas te han hecho los estudiantes?

 

Una pregunta que me hicieron con especial frecuencia fue si hablo español. Por supuesto, les dije enseguida que no y que nosotros, como Centro de Formación Dual Alemán, impartimos todas nuestras clases en alemán. Por supuesto, debido al idioma, hay que ir un poco más despacio y repetir algunas cosas. Además, siempre presto atención a las palabras que los estudiantes pueden desconocer y les ayudo con los términos en inglés. Así que, en definitiva, es un poco más intenso con respecto al idioma. Sin embargo, lo que he notado enseguida es que los jóvenes suelen captar los temas rápidamente. 

 

Aparte del idioma, ¿cuáles son otros desafíos que te gustaría superar en INSALCO?

 

Debido a la pandemia y a la alternancia entre las clases presenciales y la Educación a Distancia en los dos últimos años, las normas se han suavizado un poco, especialmente con respecto a la puntualidad de los estudiantes. En los próximos días tendremos una reunión con el equipo directivo y los tutores de las empresas para discutir cómo podemos contrarrestarlo. Lo que sí es cierto es que tanto los estudiantes como nosotros, necesitamos reglas claras, y mi experiencia me ha demostrado que éstas se cumplen, siempre que se formulen concretamente.

 

Además del español, ¿hay algo que definitivamente te gustaría aprender aquí en Chile y llevarte a Alemania?

 

Dimos este paso principalmente para ampliar nuestros horizontes: conocer gente nueva y sumergirnos en culturas y países extranjeros. Todas estas son experiencias que llevas contigo a lo largo de tu vida y que te sostienen, tanto en tu vida privada como profesional. De hecho, he escuchado ya muchas veces que volver a un colegio en Alemania después de haber trabajado en el extranjero es más difícil que ir al extranjero, porque de repente vuelves a caer en estructuras rígidas. Me gustaría llevarme a Alemania algo de la mentalidad chilena.

 

Por último, una pregunta más: ¿Cómo serán tus próximos días y semanas en INSALCO?

 

Por supuesto, me gustaría aterrizar profesionalmente, conocer a toda la gente de INSALCO así como los procedimientos más importantes. Crear una rutina es mi primera prioridad. Después, es importante saber qué temas vamos a trabajar primero. También ya estoy emocionado de que llegue la celebración del aniversario de INSALCO en noviembre y empezar a planificarla pronto. En lo privado, todavía estamos enfrentando el desafío de obtener finalmente nuestros RUT, ¡para que la vida aquí en Chile pueda finalmente ponerse en marcha!